PRESSESPIEGEL

 

aus: Günzburger Zeitung vom 18.09.2004, S. 36

Paula Print wird ein Flusspirat an der Günz
Die Zeitungsente ist mit Nicole Bergdolt auf Entdeckungstour

Ichenhausen (eff)
„Oh, ein Pirat!“, ruft Paula erstaunt, als sie in Ichenhausen einen Spaziergang an der Günz macht. Ein Pirat? In Ichenhausen?
Tatsächlich: Der Zeitungsente kommt eine kleine Gruppe von Kindern und Erwachsenen entgegen, die sich alle mit Tüchern und Augenklappen als Seeräuber verkleidet haben und ganz angestrengt das Flussufer beobachten. „Seid ihr echte Piraten?“, fragt Paula ängstlich. „Aber nein, Paula, wir sind Flusspiraten“, sagt Nicole Bergdolt, „wir erforschen die Günz. Komm doch mit uns mit und schau dir an, was wir schon alles entdeckt haben.“

Und schon macht sich Paula auf Entdeckungstour an der Günz. Natürlich verkleidet sich auch die Zeitungsente als Pirat und zieht sich ein buntes Tuch über den Kopf und setzt eine Augenklappe auf. Nicole Bergdolt veranstaltet diese Führungen von Mai bis September für Touristen. Sie ist Biologin und möchte durch ihre Führungen die Kinder für die Natur begeistern. „Weißt du, Paula, die Eltern nehmen sich oft nicht die Zeit oder haben kein Interesse, ihren Kindern die Natur zu zeigen. Manche Kinder haben sogar Angst vor den Tieren. Und das möchte ich ändern“, sagt Nicole Bergdolt.

„Das wichtigste für einen Flusspiraten ist, dass er genau hinsieht und ganz genau hinhört, dann gibt es am meisten zu entdecken. Oft fällt dir nämlich gar nicht auf, was es in der Natur alles zu sehen gibt“, erklärt Nicole Bergdolt der Paula. Und tatsächlich: Bei einem normalen Spaziergang hätte die Zeitungsente nie darauf geachtet, wie viele Tiere an der Günz leben. Aber jetzt erkennt Paula ein kleines Tierchen auf einer Blume, das Paula zuerst für einen Käfer hält. „Das ist eine Wanze“, klärt sie die Biologin auf. Und gleich daneben entdecken die Piraten im Gras ein zerbrochenes Schneckenhaus. „Oh schaut mal, da ist jemand drauf getreten“, stellen die Kinder fest. „Nein das war ein Vogel“, sagt Nicole Bergdolt. „Die essen nämlich unheimlich gerne Schnecken. Das Problem ist aber, dass die Schnecken in ihren Häusern geschützt sind. Die Vögel nehmen also das Schneckenhaus in den Schnabel und klopfen es gegen einen Stein, so geht das Schneckenhaus kaputt und sie können die Schnecke essen.“ Das hat die Paula auch noch nicht gewusst.

Dann pflückt Nicole Bergdolt eine Pflanze ab und zeigt sie den Kindern. „Das ist ein ´Mädesüß`. Das ist ein ganz alter Name. Früher haben die Menschen Mäd oder Met getrunken, das ist so etwas ähnliches wie Bier. Und diese Blume haben sie dazu benutzt, um das Getränk zu süßen“, erklärt die Biologin und zeigt die große Pflanze herum.

„Oh, seht mal, an dem Baum fehlt ja ganz viel Rinde“, stellt Paula fest, „das war bestimmt ein Biber, der frisst doch am liebsten Rinde.“ „Ja, das war ein Biber“, sagt Nicole Bergdolt, „aber er frisst nur im Herbst und im Winter die Rinde von Bäumen. Im Frühling und Sommer isst er viel lieber Brennesseln oder Mais.“

Neues vom Biber
Dann erzählt die Biologin der Gruppe noch einiges über das Leben der Biber. „Biber wohnen im Fluss. Da die Eingänge ihrer Höhlen unter der Wasseroberfläche sind, müssen die Tiere dafür sorgen, dass sich das Wasser anstaut, also müssen sie Dämme bauen. Ansonsten würde das Wasser im Winter gefrieren und die Biber könnten ihr Zuhause nicht mehr verlassen und würden verhungern.“ Paula erfährt von der Biologin auch noch, dass Biber bis zu 1,30 Meter groß werden. Da staunt die Zeitungsente. „Der ist ja größer als ich“, stellt Paula fest. Dann freut sich die Paula: Sie darf ins Wasser und dort fühlt sich die Ente natürlich am wohlsten.

Nicole Bergdolt hat kleine Käscher mitgebracht und die Piratenbande erforscht nun, welche Tiere in der Günz leben. Die Uferbewohner kennen sie nun ja schon. Doch auch im Wasser gibt es noch viel zu entdecken. Die Paula hat gar nicht gewusst, wie viele Tiere in dem Fluss zusammen leben. Da gibt es Libellen, die über die Wasseroberfläche fliegen wie kleine Hubschrauber. Und im Wasser findet Piratin Paula kleine Tiere, die ziemlich seltsam aussehen.

„Diese Tiere nennt man Bachflohkrebse. Sie leben im Schlamm oder zwischen Wasserpflanzen und Steinen“, erklärt Nicole Bergdolt. Und natürlich findet die Paula noch ganz viele kleine Fische, die auch in der Günz wohnen. Aber um die zu entdecken, hat die Zeitungsente wirklich ganz genau hinsehen müssen, denn im Wasser kann man die Fische nur ganz schwer erkennen.

Aber dann wird Paula sehr müde. Kein Wunder, denn schließlich ist sie ja auch über zwei Stunden spazieren gegangen. „Danke Frau Bergdolt! Jetzt weiß ich, dass es bei einem Spaziergang sehr viel zu sehen gibt“, bedankt sich Paula bei der Biologin.

info: Die nächste Führung „Flusspiraten unterwegs“ findet am Freitag, 24. September, um 15 Uhr statt. Anmeldung unter: (08223) 962212

 

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