PRESSESPIEGEL

 

aus: Günzburger Zeitung vom 19.10.2005, S. 25

Orientierung gesucht
Jugendliche aus dem ganzen Landkreis strömten zur Berufsinformationsbörse nach Günzburg

Von Kathrin Thanner
Günzburg


Samstags, halb zehn, in Günzburg: Für die wenigsten jungen Leute ist dies ein Zeitpunkt zum Arbeiten. Aber informieren, das geht schon. Über 1800 Besucher bevölkerten die Berufsinfo-Börse im "Forum am Hofgarten". Das Angenehme wurde mit dem Nützlichen verbunden. Ein junges Mädchen erwirbt erst ein Joghurt und lässt sich über einen Ausbildungsplatz beraten, während eine Mutter und ihr Sohn den beschwingten Klängen der Big-Band von der Berufsfachschule für Musik aus Krumbach lauschen.

Solche und ähnliche Szenen spielten sich am Samstagvormittag und am frühen Nachmittag in Günzburg ab. Der Grund: Schülerinnen und Schüler ließen es sich nicht entgehen, sich bei der Berufsinformations-Börse im "Forum am Hofgarten" und in der Berufsschule in Günzburg eingehend zu informieren und Antworten auf ihre Fragen zu bekommen.

Ãœberblick gesucht

"Gerade bei der aktuellen Berufslage ist es wichtig, dass man einen Überblick bekommt, was man alles werden kann", findet Ilona Demmelmaier. Erst dann könne man wissen, welcher Job geeignet sei und welche Anforderungen man an seine Tätigkeit stelle. Und obwohl die Realschülerin noch ein wenig Zeit bis zu einer Entscheidung hat, hat sie sich schon Gedanken gemacht, wo sie einmal arbeiten möchte. Die nötige Abwechslung und viele Kontakte zu Menschen erhofft sich die 13-Jährige von einer Tätigkeit als Journalistin.

Ihre gleichaltrige Freundin Marina Pototzky kramt währenddessen in ihren Unterlagen. Sie hat sich erst einmal grundsätzlich im "Berufsdschungel" orientieren wollen und deshalb schon einige Informationen gesammelt. Neben Erklärungen über den jeweiligen Ausbildungsweg hat sie auch Visitenkarten und damit die Adressen verschiedener Firmen gesammelt. Eine bestimmte Vorstellung von ihrer Zukunft hat auch sie. "Der Beruf der Mediengestalterin würde mich interessieren, ich könnte mir generell aber auch einen Bürojob vorstellen", meint die Realschülerin.

"Eine gute Sache"

Durch die Stände im "Forum am Hofgarten", vorbei an den Menschenmassen, hat sich Bastian Veitenhansl schon gekämpft. "Eine gute Sache", meint er zur Berufsinformations-Börse, "da wird aus erster Hand, direkt aus der Praxis berichtet". Generelle Informationen habe er zwar schon im Vorfeld gesammelt, aber die Erfahrung hier habe ihn noch in seiner Entscheidung bestärkt. Er will sich nach dem Abitur bei der Bundeswehr verpflichten lassen. Deshalb ist er auch bei der Wehrdienstberatung im Erdgeschoss hängen geblieben. "Es ist eine Art Berufung für mich. Ich möchte bei der Bundeswehr Wirtschaftswissenschaften, BWL oder VWL studieren und danach strebe ich eine Offizierslaufbahn an", konkretisiert der 18-Jährige seine Zukunftspläne und weiß genau, wo er sich als nächstes schlau machen will. "Ich werde in die Sparkasse gehen und mir den Vortrag zum Thema Bewerbungsgespräch anhören", bemerkt er.

Bewerbungstipps vom Profi

Mit dieser Idee steht er nicht alleine da. Der Vortragssaal im vierten Stock der Sparkassenhauptstelle ist brechend voll. Das ist aber kein Kunststück, weil das Thema "Umgangsformen und passendes Outfit im Bewerbungsgespräch" in der Regel jeden anspricht, der eine neue Arbeitsstelle annimmt. Im berühmt-berüchtigten Gespräch mit dem Chef gilt es dann, einen guten Eindruck zu machen und sich so gut wie möglich zu verkaufen. "Unglaublich, auf was man alles achten muss", spielt Ibrahim Karabulut unter anderem auf die richtige Sitzhaltung, Gestik und Mimik an. Dass Nicole Bergdolt, Bewerbungscoach und Erwachsenenbildnerin von der vhs, ihre Sache gut gemacht hat, steht für ihn außer Frage. "Sehr informativ" und "einfach klasse" sind seine Prädikate für ihren Vortrag, weil seiner Meinung nach wichtige Problemstellungen wie die richtige Körperhaltung und ein angemessenes Auftreten behandelt worden sind. Weitere Tipps zu verschiedenen Ausbildungsberufen hat sich der 16-Jährige bis jetzt allerdings noch nicht geholt. Das soll sich schnell ändern. "Ich werde mir auf jeden Fall Informationsmaterial über technische Berufe holen", erklärt er 16-Jährige und beginnt seinen Rundgang durch das "Forum" und die Berufsschule.

Im technischen Bereich liegen auch die Interessen von Christoph Kerler. Im 20 Meter langen Infobus, der im Hof der Berufsschule parkt, steht er da, über einen Computermonitor gebeugt, drückt Knöpfe und klickt sich auf dem Bildschirm auf und ab. Ein Kurzüberblick über den Beruf des Automechanikers erscheint und den liest der 15-jährige Realschüler aufmerksam durch.

Köpfchen ist gefragt

Wolf-Dieter Bieler vom Infomobil der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie steht ihm dabei tatkräftig zur Seite. Er hofft darauf, dass sich noch mehr Berufseinsteiger für gewerblich-technische Ausbildungsberufe entscheiden und vor allem weiblicher Nachwuchs nachkommt. Mädchen möchte er verstärkt erreichen, da gerade sie seiner Meinung nach in den früheren "Frauen-Berufen" nicht mehr oder nur schwer unterkommen. "In der Metall- und Elektroindustrie ist durch den Einsatz von Computern körperliche Kraft oft zweitrangig geworden. Köpfchen ist gefragt ­ und da können Mädchen mehr als mithalten", so Bieler.

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